Die Jagd ist aus wir gehn nach Haus!
Na, noch nicht so ganz. 2 Tage hab ich noch bevor die Rehe zugehen. Also schon fast `ne Pflicht nochmal rauszugehen. Aber ich wollt ja auch.
15 Uhr aufgebaumt, wieder im Blätter-camo, Schnee hamm`wer momentan keinen rund um Haguenau.
Diesmal eine Kirrung die ich seit August nicht mehr besucht hab. Wie die Natur sich doch verändert. Konnt ich im Sommer auf 30m blicken boten sich mir jetzt in 3 Richtungen weit über 100m. Schön für die Vorbereitung, aber auch schön um selbst entdeckt zu werden...
Die erste Stunde bot mir mit Maise und Kleiber (die sind göttlich dran mit den automatischen Fütterungen :wink
nicht wirklich viel, außer meinem "Kumpel" dem Eichhorn gegenüber auf`m Baum, wir kannten uns schon vom Sommer her zwecks gegenseitigem Schreckgeschrei auf 1m Distanz,der mich belustigenderweise durch Wachsein und suchen und doch nicht finden seiner Reserven bei Laune hielt.
Ca. 16 Uhr 30 dann,wieder ohne Geräusche, sehe ich rechts von mir (der einzige Bereich der Sommer wie Winter aussieht, eine wahrliche Dickung) 2 Rehe aufziehen. 30m. Nicht perfekt um sich vorher fertigzumachen. Der Bogen steht noch im Ständer.
Also ruhig bleiben, und das klappt auch sehr gut. Ich nutze die Zeit zum Ansprechen.
Eine Geiß im Schlepptau einen Knopfbock, den hat ich mir (wegen der Kühlschrankgröße) schon auserwählt, aber es sind genug Böcke gefallen dies Jahr und so soll er zeigen was aus ihm wird.
Augenmerk auf die Geiß. Beide sind sehr vertraut und beginnen sofort mit dem Äsen. Es wird kaum gesichert. Ein Leichtes den Bogen aus dem Ständer zu nehmen. So hoch sitz ich nicht, vielleicht 4m.
Nach ca. 20min (das ist ein geiles Spiel, soll ich, soll ich nicht, soll ich...) steht das Mädel schussfrei auf ca.9m .Alle beide völlig unbekümmert. Und ich auch mal ganz ruhig! Auszug. Keiner hats gemerkt. Visieren! Lösen!
Ich seh diesmal den Pfeil nicht fliegen aber eindringen! Sieht gut aus.
Die Geiß springt nach rückwärts ab und gibt ihm, der Knopfbock hinterher. Ich kann sie noch ca. 80m mit Blick verfolgen, sehe aber auch das sie wahnsinnig schweißt.Dann hat sie sich meinem Blickfeld entzogen.
Ich schnapp mir meine Tasche und drill mir erstmal `ne VAN NELLE! Nach `ner viertel Stunde halt ich es nicht mehr aus und baume ab. Geh zur Anschussstelle, der Pfeil steckt ca. 20cm im 45 Grad Winkel im gefrorenen Boden. Sieht auch noch sehr weiß aus. Beim Niederknien sehe ich dann aber schon das die Fletchen blutig angehaucht sind und beim Betasten hab ich längs auf dem Schaft überall Schweiß. Ich lass ihn stecken und schau nach der Scweißspur. Nach ca. 5m beginnt sie und ist dann nicht mehr zu stoppen. Sehr stark und dadurch auffallend hab ich nach ca. 100 m die Geiß nach 5 min bergen können.
Das erste und wirkliche Jagdjahr in einem von mir mitbewirschafteten Revier neigt sich.
Und ich ziehe grad bei einem Fernet die Bilanz.
Es hat sich gelohnt!
Hab heut auch gleich übers nächste Jahr mit`m Chefe gesprochen. Kein Problem!
Bis zum 3. Bogenjägertreffen in Karlsruhe beim Luis.
Carsten